Der Innovationsraum InnRaum³ präsentiert Ergebnisse der InnRaum³ Community Makeathons auf Landesgartenschau in Schärding! 

Ein Makeathon ist eine Veranstaltung, bei der Menschen zusammenkommen, um innerhalb eines festgelegten Zeitraums kreative Lösungen für bestimmte Herausforderungen zu entwickeln. Der Begriff setzt sich aus "Make" (machen) und "Marathon" zusammen. Teilnehmer arbeiten oft in Teams und nutzen ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Programmierung, Design, Ingenieurwesen und Projektmanagement, um innovative Prototypen oder Produkte zu erstellen. Makeathons fördern Zusammenarbeit, Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten und sind eine großartige Gelegenheit, neue Ideen zu entwickeln und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Drei solcher InnRaum³ Community Makeathons erfolgten bisher im Innovationraum InnRaum³. In zwei Fällen blieb es nicht nur beim Prototyping, sondern es wurden konkrete Ergebnisse erarbeitet. Im Rahmen der Kick Off Veranstaltung zum Community Makeathon am InnRaum³ Passau in 2023 erfuhr das Thema Prototyping für Innovative Hochbeete besondere Aufmerksamkeit bei den beteiligten Makern. In der Folge arbeiteten mehere Teams am Bau innovativer Hochbeete. Ein Team arbeitete in den letzten Wochen im InnRaum³ Passau. 

Der InnRaum³ Community Makeathon COMB.BEE.NATION 2024 im InnRaum³ Schärding stand ganz im Zeichen von Bienenschutz. Genauer gesagt der heimischen Honigbiene vor der asiatischen Riesenhornisse. Mit Unterstützung von regionalen Partnern entwickelten mehrere Teams innovative Konzepte für Hightech Bienenstöcke.


Teilautomatisiertes Dual-Zonen-Hochbeet zur Erfassung von Daten über den Einsatz von Düngemitteln


Maker aus der Community des InnRaum³ Passau und Studierende der Universität Passau haben ein spezielles Hochbeet entwickelt, das als Versuchsanlage zur systematischen Datenerfassung dient. Im Mittelpunkt steht der organische Pflanzendünger des Start Ups Tushi, einem in Passau ansässigen Hersteller von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, der die Bedeutung umweltfreundlicher Verfahren und ressourcenschonender Produktionsmethoden betont.

Alles Rund ums Hochbeet:

Live-Bild der Hochbeet-Webcam

Datenplots

Alle Daten auf opensensemap.org

TUSHI organischer Dünger


News:

16.05.2025: Heute wurden neue Pflanzen (u.a. Tomaten, Paprika,... alles Starkzehrer) eingesetzt und jeweils 2 kg des organischen Düngers von Tushi, sowie Pferdemist in den beiden Versuchsbereichen ausgebracht.

Dual-Zonen-Hochbeet: Exakte Datenerfassung im Vergleich konventioneller und organischer Anbaumethoden

Das Hochbeet ist in zwei identische Bereiche unterteilt. In einem Abschnitt erfolgt die Düngung mit Pferdemist - ein bewährter und natürlicher Dünger - während im zweiten Bereich der organische Dünger von Tushi eingesetzt wird. Diese Anordnung ermöglicht einen direkten Vergleich der Anbauverfahren unter nahezu identischen Bedingungen. Durch den Einsatz zahlreicher Sensoren werden Parameter wie Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Sonneneinstrahlung und weitere wichtige Bodenwerte kontinuierlich erfasst. Zusätzlich wird die gesamte Entwicklung des Pflanzenwachstums mittels Kameras dokumentiert, um Veränderungen visuell nachvollziehen zu können.

Da das Projekt in erster Linie der wissenschaftlichen Untersuchung dient, verzichtet es bewusst auf eine vollständige Automatisierung. Die Anlage ist teilautomatisiert ausgestattet, sodass grundlegende Funktionen wie die präzise Bodenfeuchtigkeitsmessung und Bewässerung zuverlässig umgesetzt werden. Dieser hybride Ansatz gewährleistet eine lückenlose Datenerfassung.

Daten als Fundament: Wegweiser für Effizienz und nachhaltige Agrarinnovation

Das Hauptziel des Projektes besteht darin, eine umfangreiche Datenbasis zu schaffen, die eine fundierte Analyse der Effizienz des organischen Düngers ermöglicht. Durch den Vergleich der beiden Anbauzonen sollen aussagekräftige Erkenntnisse gewonnen werden, die die Firma Tushi als Grundlage für die Weiterentwicklung und Optimierung des Produkts dienen. Die systematisch erhobenen Daten bieten darüber hinaus wertvolle Impulse für die Agrarwissenschaft und leisten einen Beitrag zur Umstellung auf nachhaltigere Anbauverfahren.

Brücke in die Zukunft: Interdisziplinäre Synergien in der Landwirtschaft

Neben den technologischen und wissenschaftlichen Aspekten wird mit diesem Projekt auch der Brückenschlag zwischen innovativer Forschung und praktischer Anwendung vollzogen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Technik, Agrarwissenschaft und ökologischer Verantwortung zeigt, wie traditionelle Anbaumethoden mit modernen Mess- und Steuerungssystemen kombiniert werden können, um den Herausforderungen der heutigen Landwirtschaft gerecht zu werden. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in einem detaillierten Bericht zusammengefasst und der Firma Tushi, sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


COMB.BEE.NATION – Innviertler Schüler entwickeln Hightech-Bienenstock zum Schutz vor der Asiatischen Hornisse


Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die sich seit 2004 in Europa ausbreitet und 2024 erstmals offiziell in Österreich gesichtet wurde. Ihr Jagdverhalten stellt eine ernste Bedrohung für Honigbienen dar: Eine einzige Hornisse kann bis zu 75 Bienen pro Tag töten. Besonders kritisch wird es, wenn sie einen Bienenstock angreift – Bienen „rücken aus“, um ihn zu verteidigen, haben jedoch im direkten Zweikampf keine Chance und werden vollständig vernichtet.

Hier setzt das Projekt COMB.BEE.NATION an, das von Schüler:innen aus dem Innviertel gemeinsam mit regionalen Partnern entwickelt wurde. Unter der Koordination der WKO Schärding, in Zusammenarbeit mit Frauscher Sensortechnik, dem InnRaum³, der MINT-Region Innviertel+ und mehreren Schulen entstand ein smarter Schutzmechanismus für den Bienenstock.

Smarte Verriegelung schützt Bienenleben

Kern des Projekts ist ein speziell entwickelter Sensormechanismus, der Angriffe der Hornisse erkennt –und automatisch eine Schutzklappe verriegelt. Diese mechanische Sperre verhindert, dass die Bienen den Stock verlassen und sich in den aussichtslosen Kampf begeben.

Gleichzeitig wird der Imker per SMS benachrichtigt, um schnell reagieren zu können. So kann der Angriff dokumentiert und über ein Meldewesen an Kolleg:innen sowie an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden. Dies trägt aktiv zur Früherkennung und Eindämmung der invasiven Art bei.

Von der Idee zur Umsetzung – ein Co-Creation-Projekt

Entstanden ist die Idee während der OÖ Job Week im Rahmen eines Co-Creation-Prozesses. Über 60 Schüler:innen aus verschiedenen Schultypen (u. a. Landwirtschaftsschulen und HTLs) arbeiteten gemeinsam an Konzept, Sensorik, Mechanik und Fertigung. Unterstützt wurden sie von Fachleuten aus der Region – insbesondere aus dem Bereich Sensorentwicklung und Imkerei.

Die Komponenten wie Gehäuse, Verriegelung und Steuerung wurden mittels 3D-Druck und Lasercutter im InnRaum³ Schärding gefertigt. Auch ein NFC-Tag für spätere Identifikation oder Zusatzinfos wurde in die Konstruktion integriert.

Ein Beitrag zum Artenschutz mit Signalwirkung

Das Projekt ist Teil der Bildungs- und Innovationsinitiative GREENovation im Vorfeld der Landesgartenschau 2025. COMB.BEE.NATION zeigt exemplarisch, wie junge Menschen praktische Lösungen für ökologische Herausforderungen entwickeln können – mit einfach nachbaubaren Komponenten, lokalem Know-how und einem hohen pädagogischen Mehrwert.

Anders als bei klassischen Sensornetzwerken liegt der Fokus hier nicht auf der Datenübertragung, sondern auf dem konkreten Schutz der Bienen – durch präventive Mechanik und rechtzeitige menschliche Intervention.

Langfristig ist geplant, das System in Schulen, Imkereien und Ausbildungsbetrieben zu verbreiten. Ergänzt durch Workshops, Baupläne und Schulmaterialien kann COMB.BEE.NATION so als Musterbeispiel für angewandten Naturschutz durch Technik dienen – entwickelt aus der Region, für die Region.


Innovatives Hochbeet der Community aus dem InnRaum³ Schärding

Die spannende Herausforderung ein innovatives Hochbeet zu entwickeln hat neben den Makern im InnRaum³ Passau auch die Community im InnRaum³ Schärding erfasst: Entwickelt vom Byte Club in Kooperation mit dem InnRaum³ entstand ein weiteres innovatives Hochbeet.

Was auf den ersten Blick wie ein klassisches Beet aussieht, offenbart bei näherem Hinsehen ein durchdachtes Zusammenspiel aus Elektronik, Sensorik und Interaktivität. Ein Radarsensor erkennt Passant:innen und lädt per Sprachausgabe zu einem Quiz ein. Die Fragen rund um Garten, Umwelt und Technik wurden gemeinsam mit der Maria-Ward-Schule in Neuhaus am Inn im Rahmen eines Workshops und Unterrichtsmoduls erarbeitet.

Doch das Beet kann noch mehr: Ein Arduino R4 steuert die smarte Bewässerung, die nicht nur die aktuelle Bodenfeuchte misst, sondern auch Wetterdaten aus dem Internet berücksichtigt. Nur wenn nötig, wird gegossen – nachhaltig und effizient. Alle Sensordaten sind live über einen QR-Code abrufbar, die Visualisierung erfolgt über eine eigens erstellte App. Die Daten sind zudem öffentlich auf der Plattform OpenSenseMap verfügbar.

Entstanden ist das Beet in wenigen Wochen – eine echte Gemeinschaftsleistung. Unterschiedliche Mitglieder aus dem Byte Club und dem Umfeld des InnRaum³ übernahmen einzelne Bauabschnitte und brachten ihr technisches Know-how ein. Unterstützt wurde das Projekt durch die Wirtschaftskammer Schärding, die die Komponenten finanzierte.

Das Hochbeet ist Teil einer kleinen Hochbeet-Ausstellung auf der Landesgartenschau und wird nach Ende der Veranstaltung an die neue Uferpromenade in Neuhaus am Inn übersiedeln, wo es als bleibender Botschafter für Umweltbildung und Technikbegeisterung dienen soll.


Digitale Wurmvase & Stop 'n' Flow Hook – Smarte Lösungen aus dem InnRaum³ auf der Landesgartenschau


Wie kann Kompostieren zeitgemäß, smart und zugleich für alle zugänglich gestaltet werden? Eine mögliche Antwort darauf zeigt der InnRaum³ auf der Landesgartenschau mit seinem Projekt Digitale Wurmvase – einem sensorüberwachten Kompostiersystem für Hochbeete, das Nachhaltigkeit, Technikverständnis und Bildung auf innovative Weise vereint.

Die Idee zur digitalen Wurmvase entstand bei einem Gespräch mit David Witzeneder, dem Gründer von Wurmkiste.at und einem der führenden Kompostwurm-Experten der Region. Inspiriert von seiner Erfahrung wurde die klassische Wurmvase neu gedacht: als Träger moderner Sensortechnik in einem nachhaltigen, alltagstauglichen Produkt.

Vom Abfall zum Datensatz – Kompostieren mit WLAN

Die digitale Wurmvase verwandelt Küchenabfälle in nährstoffreichen Humus – mithilfe von Kompostwürmern. Gleichzeitig erfassen Sensoren im Inneren Daten zu:

  • Bodenfeuchte
  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftdruck
  • Füllstand des Biomülls
  • Wurmaktivität (über einen Bewegungssensor)

Ein Arduino R4 mit WLAN-Anbindung sammelt alle Werte und überträgt sie in eine App, die auch Push-Benachrichtigungen senden kann, z. B. bei Trockenheit oder bei vollem Füllstand. Ziel ist es, ein bestehendes Hochbeet ohne technisches Vorwissen digital aufwerten zu können – die Wurmvase dient dabei als praktischer Sensorträger und wird einfach eingesetzt wie eine handelsübliche Kompostlösung.

Somit entsteht ein intelligentes „Plugin“, das bestehende Hochbeete in smarte Systeme verwandeln kann, ohne dass zusätzliche Steuerkästen, Kabel oder Programmierkenntnisse erforderlich sind. Die Daten werden zudem mittels eigens dafür entwickelter App ans Smartphone übertragen.

Zweite Low-Tech-Innovation: Der Stop 'n' Flow Hook

Ergänzt wird das Hightech-Modul durch eine bewusst low-techige Erfindung: den Stop 'n' Flow Hook, eine clevere Kombination aus Schlauchhalterung und mechanischer Wasserstopp-Funktion.

Das System basiert auf einem umgebauten Kugelhahn mit einem 3D-gedruckten Hebel, der beim Hochklappen automatisch den Wasserfluss freigibt – und beim Herunterklappen stoppt. Ganz ohne Strom, Elektronik oder komplizierte Steuerung. Die Schlauchführung bleibt dabei ordentlich, und ein unabsichtliches Überwässern wird vermieden.

Die Vorteile:
✔ Einfach nachrüstbar
✔ Kostengünstig und robust
✔ Ideal für Schulen, Gemeinschaftsgärten oder Balkonnutzer


Weitere Hochbeete talentierter Schülerinnen und Schülern

Darüber hinaus entstanden durch Schülerinnen und Schüler der HTL Andorf und HTL Ried weitere Hochbeete, die es ebenfalls auf der Landesgartenschau zu sehen gibt.